Nach dem Frühstück bei Cecilia sind wir hinunter in den Ort gefahren, um an einer Führung in der lokalen Kaffe–Kooperative teilzunehmen. Für 19 Dollar pro Person, die wir bezahlen mussten, wurden wir als Erntehelfer eingesetzt. Geniale Geschäftsidee…
Als erstes mussten wir uns jeder einen Pflücker-Korb um den Bauch schnallen, bekamen einen lustigen Hut gegen die Sonne aufgesetzt und wurden in eine kleine Plantage geschickt, um dort die reifen Kaffee – Beeren zu ernten.

Wir brauchten unsere Körbe zum Glück nicht komplett zu füllen. Anhand unserer kleinen Ernte wurde uns die Weiterverarbeitung der Beeren erklärt. So haben wir eine ganze Menge über Kaffee gelernt. Auch dass zum Pflücken die Indios aus Panama und Nicaragua kommen (oder eben die Touristen aus Europa), weil die Einheimischen diese Arbeit nicht tun wollen. Und dass dieser Kaffee zu den besten der Welt gehört.

Zum Schluss gab es noch einen Espresso oder Cappuccino. Und den Hut durften wir mitnehmen.
Nach dem Kaffee sind wir mit dem Bus zum Startpunkt der Tour nach Orosi in 2340 m Höhe gebracht worden. Von dort ging es auf unbefestigten Straßen abwärts bis auf 1500 m. Wieder durch die Wolken. Allerdings war es heute nicht so nass. Dafür war die Sicht nicht so gut.

Auf der andern Seite des Tales mussten wir wieder hinauf – 200 Höhenmeter.
Dann ging es mit dem Rad nicht mehr weiter, weil der Weg nach dem Oktober-Unwetter für Fahrzeuge unpassierbar ist.
Also marschierten wir die nächsten 7 km zu Fuß weiter. Ich hätte den Weg aber auch in gutem Zustand nicht fahren wollen. Extreme Anstiege von mehr als 15%.

Sogar unsere bergerfahrenen Österreicher hatten da so ihre Schwierigkeiten.
Der Weg nach unten war noch schärfer. Schlammig und total ausgewaschen mit tiefen Rinnen und großen Löchern bei starkem Gefälle.

Es sind alle gut unten angekommen wo unsere Räder schon für die Weiterfahrt bereit standen. Eigentlich sollte da auch unser Bus stehen, aber es gab auf der Strecke noch weitere Hindernisse. So mussten wir ohne Helm und Handschuhe (die lagen in Bus) weiter.

Juan-Carlos war der einzige, der seinen Helm im Fahrradtransporter hatte.
Neben dieser Furt lagen aber auch 2 schmale Betonbalken über dem Fluss, über die ich (und ein paar der Anderen) mit dem Rad balanciert bin. Einige haben das ignoriert und sich nasse Füße geholt.
So langsam tauchte nun das nächste Problem auf. Unsere Kaffeeernte dauerte schon länger als geplant und auch der Fußmarsch hat zuviel Zeit beansprucht. Es brach langsam die Dämmung herein. Die Phase ist hier sehr kurz. Bei dem bewölkten Himmel ist es um 17:30 Uhr dunkel. Licht am Rad gibt es nicht. So sind wir die letzten 9 km im Dunkeln, ziemlich flott zum Hotel gefahren.