21. Juli 2018

Von Auer nach Bozen

Die Strecke nach Bozen war mit 22 km relativ kurz. Damit wir nicht zu früh ankommen, haben wir gemütlich gefrühstückt und uns dann als Letzte langsam auf den Weg gemacht. Der Radweg führte direkt an der Etsch entlang und war gut zu befahren.

Kurz hinter dieser Brücke mündet der Fluss Eisack in die Etsch und wir fuhren zwischen den beiden Flüssen, die über mehrere km mit geringem Abstand (teilweise weniger als 100 m) parallel fließen.
Die „Einfahrt“ in Bozen war ganz anders, als wir es von den meisten größeren Städten, wo es erstmal durch Industrie- und Gewerbegebiete geht, kennen.
Wir fuhren durch Parkanlagen mit Spielplätzen und Cafés am Ufer der Eisack in die Stadt ein. Hier wurde an beiden Ufern ein breiter Streifen nicht bebaut. Stattdessen gibt es dort eine Promenade mit Fuß- und Radwegen, Spielwiesen und viel Grün.
Da fragt man sich, warum soetwas bei uns nicht möglich ist.

Unsere Räder fanden es gut.
Das Hotelzimmer war schon bereit für uns, aber unser Gepäck war noch nicht eingetroffen. Die Badesachen hatten wir dabei, sodass wir erstmal den Pool heimgesucht haben.
Nachmittags war dann ein Stadtbummel angesagt. Kirsten hat es hier noch besser gefallen als in Meran.

Auf dem Waltherplatz steht ein Denkmal eines der größten Popstars des Mittelalters – Walther von der Vogelweide. Es ist aus Laaser Marmor hergestellt und wurde 1889 aufgestellt. Deshalb ist der Marmor nicht mehr ganz so weiß. Die Bozener waren (sind?) der Meinung, dass Walther um 1170 in der Gegend geboren wurde, was aber umstritten ist.
Wenn man schon einmal hier ist, muss man natürlich auch den ältesten Südtiroler besuchen: Ötzi.
Beim ersten Versuch, war uns die Schlange vor dem Museum zu lang. So haben wir erstmal ein Straßencafé besucht und Leute beobachtet. Nach einer Weile war die Wartezeit wesentlich kürzer.
Die Mumie wird ganz schön vermarktet und kommerziell ausgeschlachtet. Trotzdem war die Ausstellung über den Fund, die wissenschaftlichen Untersuchungen und Ötzis Lebens- und Todesumstände sehr interessant.

Ihn selbst durfte man nicht fotografieren. Er lag in einer speziellen, hoch gesicherten, Kühlkammer hinter einer dicken Glasscheibe. Aber seine Rekonstruktion ist ein beliebtes Fotomotiv.

Das Bier schmeckt in Südtirol ganz gut. Und richtig gutes Bier wird in Bozen gebraut.

Am kommenden Tag sollten wir und die Fahrräder mit einem Shuttlebus zurück nach Innsbruck gebracht werden, wo unser Auto auf uns wartete. Bei der Einführung zur Reise am vergangenen Samstag wurde gesagt, dass der Bus gegen 9 Uhr am Hotel ist. Wir hatten uns darauf eingestellt, sind entsprechend zeitig aufgestanden, damit wir noch ordentlich frühstücken können. Wir waren gerade beim Packen, als kurz nach 8 das Telefon klingelte und uns mitgeteilt wurde, dass der Bus auf uns wartet.
Dann wurde es etwas hektisch. Frühstück gab’s auch keins. Und nun fehlt Kirstens Brillenetui.
Aber, wir sind gut (im Regen) in Innsbruck angekommen. Das Auto war auch noch da, so dass wir nach Seefeld in unser Domizil für die nächsten Tage fahren und zwischendurch auch noch verspätet frühstücken konnten.