Es ist vielleicht schon aufgefallen, dass ich mit meinen Berichten etwas in Verzug bin. Das liegt hauptsächlich an unserem straffen Terminplan. In der Regel stehen wir um 6:00 Uhr (oder früher) auf und frühestens ab 22 Uhr finde ich etwas Zeit, die Ereignisse des Tages aufzuschreiben. Die Fotolieferantin ist meist so müde, dass sie sofort einschläft, wenn wir in unserem Zimmer sind. Ich bitte um etwas Geduld. Es kommt auch vor, dass einige Beiträge nachdem sie veröffentlicht wurden, noch ergänzt werden. Also, ruhig nochmal nachsehen.
So, jetzt geht es los:
Heute sind wir eine halbe Stunde früher aufgestanden, als ursprünglich geplant. Das lag daran, dass wir gestern den Königspalast nicht besuchen konnten, weil er schon geschlossen war, als wir ankamen. Deshalb sollte der Besuch noch vor den Start der heutigen Tour geschoben werden. Aber als wir dort ankamen, wurde uns gesagt, dass der Palast heute überhaupt nicht öffnet. Ist eben Wasserfest in Kambodscha. Alles umsonst. So musste ich mich im Bus umziehen – mit kurzer Radhose darf man die Heiligtümer nicht betreten – der uns aus der Stadt heraus zu unseren Rädern gebracht hat. Unser kambodschanischer Guide heißt Wang. Wir brauchten uns also nur ganz wenig umgewöhnen. Der ist allerdings wesentlich jünger als Quang.
Vorher haben wir noch einen Abstecher zu einem Insektenmarkt in Skoun gemacht. Neben Obst und Gemüse gab es dort, wie der Name sagt, frittierte Insekten und Kleintiere. Das Foto mit den Skorpionen ist verloren gegangen, aber die kleinen Frösche sehen doch auch ganz gut aus.

Ich habe darüber nachgedacht, davon zu kosten, hab es aber sein lassen. Es kostet schon einige Überwindung, aber auf den Schüsseln mit dem „Essen“ saßen so viele (lebendige) Fliegen, sodass ich es doch nicht getan habe.
Kurz darauf trafen wir auf unsere Fahrrad – Crew. Diesmal gab es Räder der Marken TREK und GIANT. Meins ist ganz neu.

Kirsten hatte anfangs nicht so großes Glück mit ihrem Rad. Erst klemmte die Vorderrad-Bremse etwas. Nachdem das behoben wurde knackte das Getriebe (Pedale oder Tretlager) ziemlich doll. Wir ließen darauf hin den Mechaniker damit fahren – er wollte das Problem am Abend lösen. Beim nächsten Stop jedoch tauschte er sein Rad gegen ihres. Von da an war sie nicht mehr zu bremsen. Das war gut eingestellt und passte auch von der Größe zu ihr. Ich hatte zu tun, hinterher zu kommen.
Auf der Etappe, die durch viele kleine Dörfer führte, war festzustellen, dass hier vieles anders ist, als im Nachbarland Vietnam. Die Leute sind dunkelhäutiger und viel religiöser. Etwa 90% der Bevölkerung sind Buddhisten. Der indische Einschlag ist nicht zu verkennen. So gut wie jedes Dorf hat eine Pagode mit vielen Statuen der verschiedenen Gottheiten.

Die Mehrzahl der Leute dagegen wohnen in Häusern, bei denen man die Befürchtung haben muss, dass sie beim nächsten Windstoß zusammen fallen. Und Buddha ruht über Allem.

Das war der erste Tag in diesem Urlaub, an dem es weniger als 30°C warm war. Nur 26°. Und dann fing es noch zu regnen an. Da wir auch auf unbefestigten Wegen fuhren, sahen wir bei der Ankunft im Hotel aus, wie richtige Mountainbiker. Wir hatten ein Zimmer mit einem schönen Ausblick auf den Mekong. Es war nur kein Fotowetter.