Unser schönes Hotel, „L ‚Ecrin“ in Honfleur mussten wir heute nach dem Frühstück ja schon wieder verlassen, obwohl wir es dort bestimmt ein paar Tage ausgehalten hätten. Dazu kam, dass sämtliche Wetterapps für heute Regen angesagt haben. Ab Mittag gab es Sturm- und Gewitterwarnungen. Dementsprechend war die Frau vor der Abfahrt mächtig aufgeregt. Zumal die Etappe mit mehr als 60km nicht so ganz kurz ist. Olle Petrus war aber anderer Meinung und hat den anfangs trüben Himmel aufklaren und die Sonne scheinen lassen. Die Regenjacke habe ich nur spazieren gefahren.

Vom Hafen in Honfleur ging es immer an der Kanalküste entlang in Richtung Westen. Anfangs leider auf einer verkehrsreichen Straße, die sich ‚ondulierend‘ durch die Landschaft zog. Ab Trouville-sur-Mer gab es dann aber Radwege direkt am Strand.

Die Seebäder, durch die wir heute gefahren sind, ähneln sich sehr. Jedes hat ein Riesenrad, mehrere Casinos und teure Hotels an seinen Strandpromenaden. Die Saison ist hier aber noch nicht losgegangen.

Die Strände waren leer und auch die vielen Ferienwohnungen noch unbewohnt. Aber, das Wasser war ja eh weg (zumindestens heute vormittag). Da auch der Wind nur mäßig blies, konnten wir ganz entspannt fahren. Bis Villers-sur-Mer (auf dem Foto). Da hat jemand einen 130m hohen Berg direkt an den Strand gesetzt. Und wir mussten da drüber fahren. Der erste Teil des Anstieges war ganz schön heftig. Bei etwa 15% Steigung haben wir es vorgezogen, die letzten 100m bis zu einem flacheren Stück, unsere Räder zu schieben. Vorsorglich wurde dort eine Bank zum Ausruhen aufgestellt, von der man einen guten Blick auf den Ort hat.

Es ging noch etwas hinauf bis zu einem mondänen Hotel auf dem Gipfel. Dort hätte ich mir ein Bierchen gewünscht, aber in der Hotelbar war kein Mensch zu finden. Und auch kein Zapfhahn auf dem Tresen. Wir mussten den ganzen Berg auf der anderen Seite erst wieder herunter fahren, bis zur Getränkeversorgung.
Hier, in der Region Calvados, sind wir wieder in die Gegend gekommen, wo die Erinnerung an den D-Day zelebriert wird. Da steht dann schon mal ein altes Geschütz am Wege, oder ein bewaffneter Plastik-Soldat. Hier gibt es Merchandising Läden, wo man allen möglichen Klimbim zu diesem Thema kaufen kann. Auch hängen die Poster mit den War-Heroes wieder an den Straßen. Übrigens von Soldaten aller beteiligten Nationen. Außer den Deutschen natürlich.

Unser Hotel hier in Ouistreham ist etwas einfacher eingerichtet, als das gestrige. Aber dafür haben wir ein Zimmer mit Blick aufs Meer und auf das obligatorische Riesenrad.
