4. September 2024

Smaragdroute Teil 1 – von Ljubljana nach Vrhnika

Heute vormittag durften nun endlich unsere Fahrräder ran und mit uns die erste Etappe angehen. Wir sind noch einmal durch die schon wieder recht belebte Altstadt gefahren, die wir gestern zu Fuß erkundet hatten. Am Stadtrand mussten wir erst einmal anhalten, weil uns da ein eigenartiges Gebäude aufgefallen ist.

Eine katholische Kirche mit römischen Säulen und ohne (von außen) sichtbare Kreuze ist schon ein bisschen anders. Sie wurde um 1850 erbaut und hat auch einen einheimischen Fotografen fasziniert, der sie zur gleichen Zeit aus allen möglichen Perspektiven fotografiert hat.
Nachdem wir das Stadtgebiet von Ljubljana verlassen hatten, waren für die nächste halbe Stunde mit uns und der Natur alleine, wenn man von einem entgegenkommenden Radler und einem Hasen, der vor uns ins Maisfeld gehoppelt ist, absieht.

Als wir das Hinweisschild zum nächsten Ort -Brest – sahen, fiel uns sofort ein, was wir über Städte mit diesem Namen in der Schule gelernt hatten. Zum Beispiel über die Stadt in der Bretagne (da waren wir noch nicht), oder den Friedensvertrag von Brest-Litowsk während des 1. Weltkrieges oder die gleiche Stadt an der polnischen- russischen Grenze, wo bei den Eisenbahnzügen die in die SU fuhren, wegen der geringeren Spurbreite die Fahrgestelle gewechselt werden mussten. Wir haben uns darüber gewundert, warum wir uns das gemerkt haben, wohingegen wir bei der Differential- oder Intergralrechnung erstmal nachlesen müssten. Wir hatten eben Zeit, weil es außer Wald und Feld nicht viel zu sehen gab.
Bis wir nach Brest (in Slowenien) kamen und dort auf den Mars trafen.

Das ist ein Restaurant mit einem schönen, urigen Biergarten. Wir waren zwar erst knapp 20 km unterwegs, es war auch noch nicht ganz 12 Uhr, trotzdem wollten wir nicht daran vorbei fahren, ohne einzukehren.
Selbst in den kleinsten Orten, durch die wir gefahren sind, gab es zumindestens eine Imbissbude, manchmal ein Café oder eben das „Mars“ in Brest.
Von hier ab sind wir bis zum Ziel nur noch auf Landstraßen gefahren. Mit dem Vorrteil, dass der Straßenbelag recht gut war, andererseits mussten wir uns die Straße mit den Autos teilen. Der Verkehr hielt sich aber in Grenzen.
Mein persönliches Higlight habe ich nur gefunden, weil ich an einer Kreuzung falsch abgebogen bin.

Dieser gewaltige Pfeiler ist der einzig übriggebliebene von 25 des ehemaligen Borovnica-Viaduktes. In Erwartung, etwas mehr von dem Bauwerk zu sehen, bin ich auf dem „Viadukt-Memorial-Trail“ den Berg hoch gekraxelt. Dort gelangte ich aber nur auf einen Felsvorsprung, von dem ich den Pfeiler von oben sehen konnte.
Der Franzdorfer Viadukt war ein Eisenbahnviadukt der österreichischen Südbahn von Wien nach Triest. Er wurde zur Überquerung des Tals von Franzdorf (heute: Borovnica, Slowenien) von 1850 bis 1856 auf der ursprünglichen Karstbahn von Laibach (heute: Ljubljana) nach Triest, einem Teilstück der Südbahn, errichtet.[Wikipedia]

So sah der Viadukt vor seiner Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs aus. Heute steht nur noch dieser Pfeiler als Bestandteil einer Gedenkstätte.
Von hier aus war es dann nicht mehr weit bis zu unserem Hotel in Vrhnika.