Der heutige Tag begann mit einer Wanderung durch den Regenwald, auf der Suche nach dem Quetzal. Das ist der beliebteste Vogel von etwa 800 Arten, die hier herumfliegen. Eigentlich ist er ja der Nationalvogel von Guatemala, wo sogar die Währung nach ihm benannt wurde.
Wir haben dann auch ein Weibchen gesehen, das aber so weit weg und zwischen den Ästen versteckt war, dass es sich nicht fotografieren ließ.
Aber, es ist schon faszinierend, was für eine üppige Vegetation hier in 2500 m Höhe vorherrscht.

Nach der 2-stündigen Wanderung sind wir in den Bus gestiegen, der uns zum Ausgangspunkt unserer heutigen Etappe bringen sollte. Unterwegs gab es einen Stop bei einer kleinen Farm. Unsere einheimischen Guides hatten in Erfahrung gebracht, dass dort ein paar Quetzal gesichtet wurden.
Wir mussten einen extrem steilen Anstieg hinauf klettern – und haben dann auch einen gefunden. Wieder (leider nur) ein Weibchen. Die männlichen Vögel haben eine ganz lange, schöne Schwanzfeder.

Im Nachhinein haben wir von Martin ein Foto eines männlichen Quetzal bekommen, welches ich hier eingefügt habe.

Es ging dann die abenteuerliche Straße weiter bergauf bis zur Inter Americana auf einer Höhe von 3024 m (laut GPS-Tracker). Dort warteten schon unsere Räder auf uns, mit denen wir in das 30 km entfernte Santa Maria de Dota fahren sollten. Der Ort liegt auf einer Höhe von 1500 m. Das heißt, 1500 Höhenmeter bergab. Cool!
Aber, wie fast alles, hat auch diese Abfahrt zwei Seiten:
Wir sind bei Sonnenschein und etwa 20°C gestartet und waren dementsprechend gekleidet. Es hat nur keiner bedacht, dass wir über den Wolken waren. Nach etwa 500 m sind wir in die Wolke eingetaucht. Es war plötzlich sehr nass und höchstens noch 10°C warm. In kurzer Zeit waren wir bis auf die Haut durchnässt. Die Regenjacken hatten wir im Bus gelassen. Zum Glück hatte der auf uns gewartet, so dass wir nach etwa 10 km wenigstens die Jacken wechseln konnten. Einige von uns hatten an dieser Stelle schon aufgegeben und sind im Bus geblieben. Diesmal wurden die zwischenzeitlichen kleinen Steigungen begrüßt, weil man die, vom Dauerbremsen verkrampften Hände etwas entspannen konnte.

Bei einer Höhe von etwa 2000 m waren wir endlich unter den Wolken – es wurde trockener und wieder wärmer. Die letzten 15 km ging es dann auf einer teilweise unbefestigten Straße weiter bergab. Die Stecke war aber nicht so schlimm wie die am ersten Tag. Aber das Gefälle war an einigen Stellen schon heftig. Die Bremsscheiben waren so heiß, dass man sich die Finger daran verbrennen hätte können (ich hab’s getestet).
Unsere Unterkunft für heute – Cabinas Cecilia – ist ganz nett, aber recht spartanisch. Da es hier nicht genug Zimmer gibt, wurde ein Teil der Gruppe in ein anderes Hotel, mit sehr kleinen Räumen ausquartiert.
Unsere Sachen waren inzwischen am Körper schon wieder etwas getrocknet. Bis auf die Schuhe und die Socken.
