16. Juni 2025

Tag 2 – von Schaffhausen nach Zürich

Es ist schon lustig, welche Hotels der Reiseveranstalter für uns ausgesucht hat. In Schaffhausen war es das „Hotel Park Villa“, welches von einem reichen Kaufmann im Jahr 1900 erbaut wurde. Einer seiner Verwandten war Antiquitätenhändler und hat etliche Stücke aus seiner Sammlung im Haus untergebracht.
Gegessen wurde im „Louis XVI. Salon“, wie auch hinter den Stoßzähnen im Wintergarten mit der Bibliothek. In unserem Zimmer war es recht eng und wie so oft war eine Kirche mit lautem und intensiven Glockenspiel (ab 7:00 Uhr) ganz in der Nähe.

Es war aber alles in Ordnung und die Leute waren sehr nett, besonders der Chef des Hauses. Der ist wesentlich älter als ich und sich nicht zu schade, uns auch zu bedienen und nebenher ein bisschen mit uns zu reden.
Das erste Ziel der heutigen Etappe war der Rheinfall Schaffhausen, der sich eigentlich etwa vier Kilometer südwestlich unterhalb der Stadt, in Neuhausen befindet. Mit einer Höhe von 23 Metern und einer Breite von 150 Metern ist er der größte Wasserfall Europas.
In unserer Reise ist eine halbstündige Schifffahrt im Rheinfallbecken inkludiert, die wir aber ausgelassen haben. Von oben hatte die Fotografin eine wesentlich bessere Sicht, als vom Schiff. Und die Kapitäne haben sich einen Spaß daraus gemacht, die Schiffe im Wildwasser ordentlich durchschaukeln zu lassen.
Außerdem hatten wir noch eine Strecke von 70 Kilometern bis zum Hotel in Zürich zu fahren. Wir wollten nicht zu spät dort ankommen.

Die Zeit, die wir am Wasserfall eingespart haben, wurde genutzt, um das Kraftwerk Eglisau-Glattfelden fotografisch zu dokumentieren. Es ging 1920 in Betrieb. Da sich die Fotografin sehr für Industrie-Architektur interessiert, hatte ich genug Zeit mir das Örtchen anzusehen und mich etwas auszuruhen.

Die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz verläuft hier mitten durch den Fluss. Aus diesem Grund liegt ein Teil der Anlagen auf deutschem Gebiet. Das Kraftwerksgebäude liegt auf der Schweizer Seite, wohin auch der (elektrische) Strom fließt.

Ansonsten hatte die Strecke heute ein paar knackige Bergwertungen, bei denen ich ins Grübeln gekommen bin, ob ich nun doch langsam ein bisschen alt werde. Oder ob mein Fahrrad einen Motor braucht (Nein, noch nicht!). Auch sind wir noch ein paar Kilometer mehr gefahren (2), weil wir es vertrieft haben, an einer Stelle richtig abzubiegen. Es ist auch nicht immer so einfach, bei den vielen kleinen Schildern, das Richtige für sich herauszufinden.

1 Comment

  • Musste schon vor eurer Reise über die Beschreibung des Reiseveranstalters lachen: „eine gemütliche Tour durch meist flaches, im Appenzell leicht hügeliges Gelände.“ Aus Schweizer Sicht – Verhältnis zu möglichen Auffahrten – sicher korrekt. 😂
    Euch eine schöne Zeit✌️

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