Bei schönem, noch etwas kühlem Wetter, haben wir uns auf den Weg zum nächsten Etappenziel gemacht. Dieser Streckenabschnitt war nur 37 Kilometer lang, so dass wir uns unterwegs viel Zeit lassen konnten. Charakteristisch für diesen Abschnitt der Mosel sind die großen Sonnenuhren aus dem 17. bis 19. Jahrhundert in den Südlagen der Weinberge . Bevor man weiß, wie spät es ist, muss aber noch ein bisschen gerechnet werden. Die Uhren zeigen die „Wahre Ortszeit“ (WOZ) an. Zählt man 32 Minuten hinzu, erhält man die Mitteleuropäische Zeit (MEZ). Im Sommer muss davon wieder eine Stunde abgezogen werden, um die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) zu erhalten. Außerdem ‚läuft‘ die Zeit entgegen der Uhrzeigerrichtung.
Den ersten Foto-Stopp legten wir in Neumagen-Dhron ein. Der Ort war einmal die Sommerresidenz des Kaisers Konstantin und ist ein Fundort zahlreicher römischer Hinterlassenschaften. Wie das „Römische Weinschiff“, welches Teil des Grabmals eines römischen Weinhändlers aus der Zeit um 220 n. Chr. ist.

Die Reste des Grabmals wurden 1878 in Neumagen mit Blöcken zahlreicher anderer Grabmäler als Teil des Fundamentes der Wehrmauer der spätantiken römischen Festung Noviomagus gefunden. Dieser und andere Funde führten wegen ihres Alters zur Bezeichnung Neumagens als „ältester Weinort Deutschlands“.
Einige Kilometer weiter trafen wir diesen verunglückten Kerl am Wegesrand:

Und zwar direkt vor dem Eingang zu dem großen, gemütlichen Weingarten der Winzerfamilie Marx. Wir haben die Einladung angenommen und es uns für ein Weilchen auf zwei der überall herumstehenden Liegestühle bequem gemacht. Nachdem die Fotografin den Marx’schen Grauburgunder ausgetrunken hatte, fuhren wir weiter nach Bernkastel-Kues, wo ich eigentlich in eine gastronomische Einrichtung meiner Wahl einkehren wollte. Wir habes es aber sein lassen. Der Ort war heute von Touristen total überlaufen. Das war uns zu rammelig. Also gab es nur ein Foto der Burgruine Landshut oberhalb der Stadt.

Von hier aus war es nicht mehr weit bis zu unserem Zielort Zeltingen zum „Deutschherrenhof“.
Der Hof gehörte dem „Deutschen Orden“ (auch „Deutschherrenorden“), der um 1190 im dritten Kreuzzug im Heiligen Land gegründet wurde. Er war neben den Templern und den Johannitern der dritte große Ritterorden.
Der Deutschherrenhof wurde 1254 erstmalig erwähnt. Wir wohnen im Herrschaftshaus mit dem Wappen des Ordens über der Tür.
