17. Juni 2022

Der Ort der Glückseligkeit

Nach einem recht guten französischen Frühstück haben wir Reims verlassen und sind gen Westen an die Kanalküste gefahren. Vorher musste ich aber noch mit dem Parkscheinautomaten kämpfen. Der wollte 16€ in bar von mir haben, hat aber nur einen einzelnen Geldschein akzeptiert. Und ich hatte nur 1€ Hartgeld. Ich habe dann aber einen älteren Herren getroffen, mit dessen Hilfe ich das Auto aus dem Parkhaus bekommen habe. Der hat zwar im Gegensatz zu mir nur Französich gesprochen und verstanden, aber ich konnte ihn mit Händen und Füßen davon überzeugen, mir den 5€ Schein zu wechseln.
Überhaupt haben wir festgestellt, dass die meisten Franzosen bisher unheimlich nett und zuvorkommend zu uns waren (früher war das nicht ganz so).
Als wir in Le Havre bei 37,5°C über die spektakuläre Pont de Normandie gefahren sind (für 5,60€), war es nicht mehr sehr weit bis zu unserem Ziel in Vouilly.

Das ist eine Schrägseilbrücke, die mit 856 m die größte Spannweite in Europa besitzt. Sie überquert die Seinemündung und verbindet Le Havre auf dem rechten Ufer im Norden mit Honfleur auf dem linken Ufer im Süden (Wikipedia).
Vouilly ist ein ganz kleines Dorf in der Region Calvados mit einem schönen Gutshof: Le Clos de Blisse – das Landgut der Glückseligkeit. Samuelle, die liebenswerte Gastgeberin hat mir aber erklärt, dass der Name nichts mit meinen Vorfahren zu tun hat, sondern nur „Glückseligkeit“, oder „Wonne“ bedeutet. Auch gut.

Das Anwesen wurde zur Zeit der französischen Revolution erbaut und die Gebäude werden nun als Ferienwohnungen genutzt. Auch die Inneneinrichtung stammt aus dieser Zeit. Ich sitze gerade auf einem etwa 250 Jahre altem Stuhl (ja, der trägt mich noch) an einer ähnlich alten Kommode und schreibe diesen Text.
Wir wohnen im „Juno Lodge“.

Mit einer Terasse an einem Teich mit viel Getier darin.

Als erstes haben uns zwei Entenpaare besucht. Die sehen zwar unterschiedlich aus, sind jedoch immer zusammen. Die Kleinen sehen erst zu, was die Schwarzen tun und machen es ihnen dann nach, wenn nichts bedrohliches passiert.
Hier sind auch mehrere Angeln, mit denen ich uns das Essen organisieren könnte. Wir überlegen aber noch, ob wir morgen wirklich einen Karpfen zubereiten wollen. Das Equipment dazu ist vorhanden.
Aber, ich kann ja meine Braut auch ohne Nahrungsbeschaffung über den Teich gondeln.
Weil es heute so heiß heiß war, sind wir nach dem Einkaufen erstmal in den hauseigenen Pool gesprungen.

Mit einer Wassertemperatur von 29 °C war es merklich kälter als draußen. Die Sauna im Hintergrund haben wir aber nicht benutzt.
Für morgen haben wir eine Radtour zu den Landungsstränden der Alliierten im Jahr 1944 geplant (Das Thema ist hier allgegenwärtig). Und dann gibt es auch Fotos vom Inneren unseres Hauses. Heute war es schon zu dunkel.