31. Dezember 2021

Radfahren 2021

In diesem Jahr haben wir nur einige kleinere Radtouren unternommen. Neben unseren üblichen Wochenendausfahrten östlich von Berlin, sind wir im Mai wieder einmal ein Stück des „Mauer-Radweges“ (dort wo damals die Berliner Mauer stand) gefahren.
Genau an diesem Wochenende durften die Biergärten nach dem Lockdown erstmals wieder öffnen.

Das ist zwar nicht meine bevorzugte Biersorte, aber es wurde Zeit…
Entlang des Wannsees und der Havel fuhren wir nach Potsdam und dann über die Glienicker Brücke wieder zurück nach Berlin – am gegenüberliegendem Ufer entlang.

Im Juli sind wir eine Runde im Süden von Berlin – rund um den neuen (und den alten) Flugplatz BER – gefahren. Das war eine geführte Tour, auf der wir viel Interessantes über den Bau und Betrieb des BER erfuhren.

Start der Tour war am Terminal 1 des BER, das Ziel in „45 über Null“, einem schönen Gartenlokal in Selchow, direkt am Anfang (oder dem Ende) der nördlichen Start- / Landebahn. Die Flugzeuge flogen hier im Landeanflug nur wenige Meter über unsere Köpfe hinweg.

Im August waren wir für ein paar Tage an der Ostsee und haben dort den Darß mehrmals ‚erfahren‘. Mir war es ein bisschen zu voll. Auf den Radwegen, insbesondere auf den Dünen ist man teilweise nur sehr langsam vorwärts gekommen. Gefühlt jeder zweite hatte einen Anhänder am Fahrrad, der nur wenig schmaler war, als der Radweg, so dass man nicht überholen konnte. In manchen davon waren kleine Kinder darin (o.k.), die meisten jedoch haben so ihre Hunde spazieren gefahren. Muss ich nicht verstehen…
Aber es gab auch ruhige ‚Ecken‘.

Im September wurde dann endlich das Geburtstagsgeschenk für Kirsten eingelöst: ein paar „Wellness-Tage“ zur Entspannung und zum Radfahren. Dazu sind wir in die Schorfheide, an den Großdöllner See gefahren und haben uns im ehemaligen Gästehaus von Hermann Göring eingemietet. Das wurde etwas erweitert und ist heute ein 4-Sterne-Hotel. Das Haus gehörte zu Görings Anwesen „Carinhall“ am gegenüberliegendem Ufer des Sees.
Unser Hotel hat ein kleines Badehaus mit einer Sauna direkt am Wasser – das war Kirstens Lieblingsplatz während unseres Aufenthaltes.
Aber wir hatten ja die Räder mit und wollten damit die Gegend erkunden. Dabei haben wir ganz schnell festgestellt, dass wir wohl in die am dünnsten besiedelte Gegend Brandenburgs gefahren sind. Es gibt nur wenige, ganz kleine Ortschaften und so gut wie keine Gaststätten oder gar Gartenlokale. Und auch keine ‚richtigen‘ Radwege. Es war teilweise recht mühsam auf den unbefestigten Waldwegen oder auf uraltem Kopfsteinpflaster voranzukommen.

Es ist hier zum Teil so einsam, dass sogar die wilden Tiere die Gesellschaft der wenigen Menschen suchen. Wie die Heuschrecke, die Kirstens Fotoapparat interessant fand und sich eine ganze Weile damit beschäftigt hat. Eigentlich sollte damit die ehemalige Toranlage von Carinhall – dem einzigen Überbleibsel, alles andere wurde nach dem Krieg zerstört – fotografiert werden.
Während dieser Runde haben wir dann aber doch noch ein nettes Gartenlokal am Werbellinsee gefunden und sind dort eingekehrt.
Zur Belohnung durften wir danach auf einem Original-Radweg aus dem 18. jahrhundert zurück zum Hotel fahren.

Der Weg wurde offensichtlich in der Zeit des „Alten Fritz“ angelegt und führte über 10 km schnurgerade durch den Wald. Wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. Die Räder haben aber alles gut überstanden. Wir auch.