12. April 2018

Wind

Der Wind, der uns auf unserer Radtour ausgebremst hatte, wurde nicht schwächer, dafür aber kälter. Deshalb haben wir die Räder im Schuppen stehen lassen.
Nach dem Frühstück war erst einmal eine Sportstunde angesagt. Body-Art nannte sich die. Ob es von unserer Seite aus künstlerisch war, kann ich nicht beurteilen (eher wohl nicht), aber wir sind ganz schön ins Schwitzen gekommen. Dafür konnte die Trainerin sich ganz gut bewegen.
Am späteren Vormittag haben wir uns die historische Innenstadt von Otterndorf angesehen. Es gibt zwar auch Stadtführungen und Rundgänge mit der Nachtwächterin, die haben aber zeitlich nicht gepasst. Außerdem hat die Fotografin ihr eigenes Tempo, was sich mit einer Führung nicht so gut vereinbaren lässt. Wir hatten einen Plan für einen Rundgang mit Erklärungen zu den interessanten Gebäuden, den wir abgearbeitet haben.

Auf dem zentralen Platz vor der Kirche steht „de Utröper“ – der Ausrufer (und ich – hatte den Zylinder gerade nicht dabei).

Von allen Gebäuden hat die alte Lateinschule von 1614 der Fotografin am Besten gefallen.
Nachmittags war Ebbe.
Ich wollte eigentlich nach Cuxhaven fahren und dort an einer Wattwanderung teilnehmen. Der Führer hatte sich aber einen Zeh gebrochen und deshalb die Wanderung abgesagt. Aber es gab ja noch eine hier in Otterndorf an der Elbe. Und da ich mir am Vortag noch ein paar Gummistiefel gekauft hatte, musste ich die ja auch ausführen.
War nicht so eine gute Idee. Einerseits war die Veranstaltung wohl mehr für Kinder konzipiert. Ich fand es jedenfalls nicht allzu spannend, wenn die Führerein ab und zu ein paar Würmer und Muscheln ausgegraben hat. Auch ist das Wort „Wanderung“ etwas übertrieben. Die Elbe ist hier zwar bis zu 11 km breit, bis zur Fahrrinne waren es von unserer Seite aus aber nur ein paar hundert Meter.
Andererseits war ich nicht richtig angezogen. Die Schuhe waren in Ordnung, aber durch den Rest der Klamotten hat der kalte Wind derartig durchgeblasen, dass ich so gefroren habe wie schon lange nicht mehr.
Kirsten saß in der Zwischenzeit im Warmen – in der Sauna.
Kurz, nachdem ich wieder im Hotel war, begann mir die Nase zu laufen – der Anfang einer richtig schönen Erkältung. Deshalb kommt der Text auch mit einiger Verspätung, denn ich hatte erst einmal mehr mit mir selbst zu tun.
Heute sind wir nach Bremerhaven gefahren. Mit dem Auto. Für’s Fahrrad war es ein bisschen zu weit. Und zu windig.  Ziel waren dort die Havenwelten mit dem „Klimahaus 8° Ost“.

Man kann dort eine virtuelle Reise um die Erde – entlang des 8. Längengrades unternehmen. Das Leben der Menschern in den verschiedenen Klimazonen ist realitätsnah dargestellt. Auch was die Temperaturen anbelangt.

In Afrika auf der Hängebrücke war es recht warm.

In der Antarktis dagegen, ziemlich kalt. Deshalb ist der Weg dadurch auch relativ kurz.
Ist alles sehr schön gemacht, auch wenn die Technik teilweise nicht auf dem aktuellen Stand ist.
Nach dem Klimahaus haben wir uns noch die Umgebung der Havenwelten und das „Deutsche Auswandererhaus Bremerhaven“ angesehen. Allerdings waren wir nicht in der Ausstellung. Die haben wir uns für den nächsten Besuch in dieser Gegend aufgehoben.