Heute haben wir eine Radtour zum / ins / um das Ahlenmoor unternommen. Auf einem Flyer wurde damit geworben, dass dort Moorleichen aus ihrem Leben erzählen. Die Veranstaltung fand aber heute nicht statt. Wir haben dort auch keine Moorleiche getroffen, jedenfalls keine menschliche. Überhaupt wurde im Ahlenmoor noch nie eine gefunden.
Offensichtlich waren wir die einzigen Besucher des Tages im MoorInformatoinsZentrum, denn der Chef dort hat sich sehr viel Zeit genommen, uns alles, was er über das Moor weiß, zu erzählen.
Beim Rundgang durch das kleine Museum bin ich auf einen Zeitungsartikel aus dem Jahr 1900 gestoßen, in dem geschrieben stand, dass der Bauer Fiedler von einem Einkauf in der nächsten Stadt nicht zurück gekommen ist und wohl im Nebel ins Moor geraten ist.
Also haben wir uns auf den – teilweise etwas beschwerlichen – Radrundweg um / durch das Ahlenmoor gemacht. Bauer Fiedler ist aber nicht aufgetaucht (Der Chef meinte eh, dass Moorleichen erst ab einem Alter von mehr als 800 Jahren interessant sind).

In den letzten 100 Jahren wurde der größte Teil des Moores trocken gelegt. Inzwischen sind aber einige Teile wieder vernässt.
Das Moor an sich ist eher unspektakulär. Kirsten hat es aber gefallen. So sehr, das sie sich ein Stück davon kaufen will. Na ja, eigentlich ein Moorland Klima Zertifikat.
Nachdem wir das Moor hinter uns gelassen hatten, wurde die Fahrt zunehmend anstrengender. Der Wind wurde stärker und kam direkt von vorn. Und nur flaches Land, kaum ein Baum, der ihn ausbremst.
Es gibt hier noch etwas, was es nicht gibt: Die Gastätten- / Biergartendichte tendiert gegen Null. Auch Menschen trifft man in den Ortschaften selten an. Dafür fahren hier sehr viele, sehr große Traktoren herum.
Irgendwann sind wir dann an einer fahrbaren Imbissbude vorbei gekommen, wo wir uns für den Rest der Strecke stärken konnten.
So langsam kommt auch hier im Norden der Frühling an. Die Bäume und Sträucher sind zwar noch kahl, aber überall blühen die Osterglocken und die Störche haben mit der Froschjagd begonnen.

Wir sind dann, etwas geschafft, gut wieder in Otterndorf angekommen, wo es zum Glück auch ein paar Gaststätten gibt. So konnten wir noch ein Abschluss-Bierchen trinken, bevor es wieder ins Hotel ging.